Nerven sie Dich, diese Touristenmassen,  dass es schon fast in einen Nahkampf ausartet, bis Du Dich selbst vorgekämpft hast zu dem, was Du eigentlich sehen willst? Magst Du am liebsten Angkor Wat oder den Traumstrand nur allein für Dich haben? Dann habe ich ein paar Tipps für Dich.

Um den Massen zu entgehen, gibt es verschiedene Strategien. Die banalste ist einfach zu Hause bleiben, sich alles auf DVD, im Internet oder in schönen Bildbänden anzusehen. Aber ich denke, das ist für Dich genauso keine Option wie für mich. Also, was bleibt?

1. Die Touristen-Hot-Spots meiden

Nimm erst gar nicht Lonely Planet, Loose, Rough Guide und wie sie alle heißen mit. Vermeide jeglichen Blick ins Internet und lass Dich überraschen, wohin Dich der Wind weht. Informiere Dich auch nicht vorab, was es vor Ort Interessantes zu sehen gibt, denn sonst wirst Du zwangsläufig über andere Reisende stolpern. Deine Reise wird auf diese Weise einmalig, aber Dir wird auch vieles entgehen. Und das fände ich schade. Die Menschen sind zu Recht stolz auf ihre Heimat, ihre Geschichte. So großartige Anlagen wie Angkor oder spirituelle Orte wie Boudha sind auch ein Teil ihrer Geschichte und ihrer Identität. Sie auszulassen wäre für mich einfach auch einen wichtigen Teil der Gegenwart und des Alltags auszublenden. Für mich ist das keine Option, aber vielleicht eine für Dich. Dass Du hier auf andere Reisende triffst, ist klar. Aber auch wenn Du diese Hot Spots besuchst, hast Du Möglichkeiten, sie ohne Touristenströme zu erleben und die verrate ich Dir in den nächsten Tipps.

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2. Früh oder am späteren Nachmittag kommen

Das ist häufig eine gute Strategie, um den Massen zu entgehen. Wenn die meisten noch beim Frühstück sitzen, kannst Du schon vor Ort sein und teilst ihn Dir im wesentlichen nur mit den Einheimischen. Zudem ist es, wenn Du in den Tropen oder in südlichen Ländern unterwegs bist, auch von den Temperaturen her angenehmer. Du kannst Dir relativ ungestört alles anschauen und wenn Du Glück hast, bist Du vielleicht ganz allein.

Am Morgen oder am späten Nachmittag ist übrigens auch das Licht zum Fotografieren besser.
Frühstücken kannst Du dann später oder nimm Dir Kekse mit, aber sei so früh wie möglich da.
Übrigens, das gilt auch entsprechend für den späteren Nachmittag, denn dann sind die meisten schon wieder weitergezogen.

Der Tipp gilt natürlich nicht für ausgewiesene Sunset-Points. Egal, ob am Ayers Rock oder in Bagan, an den besten Stellen für spektakuläre Sonnenuntergangsbilder wirst Du selten allein sein.

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3. In der Nähe übernachten

Manche Orte, wie z.B. Chichen Itza, sind etwas ab vom Schuss und vor allem Reisegruppen kommen erst am späten Vormittag oder gegen Mittag an. Wenn Du vor Ort übernachtest, dann kannst Du vor dem großen Ansturm da sein und Dich entspannt zurücklehnen, wenn alle losrennen.

4. Sich Zeit nehmen

Auch ein wichtiger Punkt: Viele hetzten von einem Highlight zum nächsten. Tue das nicht, sondern nimm Dir Zeit. Lasse Dich auf den Ort ein, beobachte die Menschen, vor allem die Einheimischen. Setze Dich irgendwo in den Schatten, nimm die Atmosphäre auf und lass Dich nicht durch andere stören.

Wenn Du nicht durchhetzt, werden Dir viele Kleinigkeiten auffallen. Du siehst, wie z.B. die alten tibetischen Frauen eine Stupa nicht nur einmal umrunden. Du hast Zeit, ihre Trachten anzuschauen, Du hörst sie Gebete murmeln. Konzentriere Dich auf die Details und die Einheimischen, dann siehst Du die Massen gar nicht mehr und Du erfasst den Ort ganz anders.

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5. Länger im Ort bleiben

Bleibe auch einmal ein paar Nächte einfach an einem Ort. Du lernst ihn besser kennen und die Einheimischen kennen Dich dann auch nach ein paar Tagen. Grüße die Ladenbesitzer in der Nähe ganz freundlich, suche Dir einen kleinen Stammladen, wo Du Deine Sachen wie Wasser holst, rede mit den Leuten, suche Dir ein nettes Stammrestaurant. Du wirst sehen, nach ein paar Tagen gehörst Du schon ein wenig dazu, die Einheimischen sehen Dich auch anders als die anderen, die immer durchhetzen und Du knüpfst so zu ihnen Kontakt, denn sie sehen, Du interessierst Dich eben nicht nur für die üblichen Sehenswürdigkeiten, sondern auch für ihren Alltag. Und vielleicht lassen sie Dich auch daran teilnehmen und laden Dich zu einem Fest ein. So kannst Du auch Tipps bekommen, was Du Dir sonst noch anschauen kannst, wo eben nicht jeder hinfährt. Das sind dann die ganz besonderen Erlebnisse.

6. Mit den Einheimischen reden

Normalerweise sind die Einheimischen genauso neugierig auf Dich wie Du auf sie. Rede mit ihnen und wenn es mit Händen und Füßen geht, dann ist es eben so. Setz Dich irgendwo hin, bestelle etwas zu trinken, lächele die Menschen freundlich an und ich bin sicher, es wird nicht lange dauern, dann spricht Dich jemand an.
Daraus kann sich eine nette Begegnung ergeben, vielleicht sogar eine Einladung zu einem Essen oder einem weiteren Gespräch.

Von Frau zu Frau ist es nie ein Thema, von Frau zu Mann kann es unter Umständen heikel werden. Du solltest in jedem Fall auch die Landessitten im Hinterkopf behalten. Dieses Verhalten mag in manchen Ländern sein, in anderen Ländern kann es leicht missverstanden werden, wenn Du als Frau einfach so fremde Männer anlächelst. In Thailand hätte ich keine allzu großen Bedenken, in Indien würde ich dieses Verhalten auf jeden Fall vermeiden.

7. Sich treiben lassen

Einfach mal früh aufstehen, wenn die Einheimischen ihren Tag beginnen, durch die Straßen laufen, sie bei ihren Einkäufen und morgendlichen Ritualen beobachten, das gibt auch immer einen wunderbaren Einblick hinter die Kulissen und Du siehst einen Alltag, den die Langschläfer versäumen. Trink irgendwo in einer kleinen Teestube einen Tee oder Kaffee, beobachte die Menschen, rede mit ihnen. Das kann Dir schönere Erinnerungen bringen als der hundertste Tempel.

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Meiner Meinung macht es der Mix. Ich werde mir sicher auch weiterhin die Sehenswürdigkeiten anschauen, für die das jeweilige Land berühmt ist, aber auch nach wie vor die ausgetretenen Pfade meiden und abseits das Besondere, den Alltag suchen.

Was sind Deine Tipps, um nicht ständig über Reisegruppen oder andere Reisende zu stolpern? Wann und wie verlässt Du die ausgetretenen Pfade? Schreib mir Deine Tipps!
Bevor ich es vergesse, denke daran, dass Deine Grenzen nur im Kopf existieren.
 
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